Die schwierigste, aber edelste und gleichzeitig auch anspruchsvollste handwerkliche Vergoldertechnik. Die Polimentvergoldung kommt nur in Innenräumen zur Anwendung, da ihre technische Struktur keinen Schutz vor Feuchtigkeit gewährt. Diese Vergoldungsart ist einzigartig, da mit einem viertausendstel Millimeter dicken Blattgold Oberflächen geschaffen werden, die von massivem Gold nicht zu unterscheiden sind.
Die häufigste Anwendung, das Schmücken von Altären und christlichen Figuren wurde im Wandel der Zeit für prächtige und prunkvolle Bilderrahmen verwendet. Polimentvergoldung leitet sich vom Poliment, einer besonders aufbereiteten Tonerde ab, die als Goldträger dient. Den Aufbau einer Polimentvergoldung bilden Grundierung, Kreidegrund und das Poliment selbst.
Die Polimentschicht sollte feucht sein, um das Blattgold zu binden. Hierfür wird die so genannte "Netze" (z.B. dünnes Leimwasser oder Spiritus mit Wasser) verwendet. Diese Schicht wirkt so adhäsiv, dass das darauf aufgelegtes Blattgold oder Blattsilber festgehalten wird. Ist alles tadellos mit Blattgold abgedeckt und trocken, erfolgt das Polieren. Hierfür werden Achatpoliersteine benutzt, die behutsam unter leichtem Druck über das Gold gerieben werden. Mit dem Polieren ist die Vergoldung beendet.

Ölvergoldung

Diese Art der Vergoldung findet Anwendung auf Stein, Metall und im Außenbereich. Gerade im Außenbereich wird sie bevorzugt, da das Anlegemittel wasserunempfindlich ist.
Wie schon der Name sagt, handelt es sich hierbei um eine Vergoldungstechnik, deren Haftmittel für das Blattmetall Öl ist, die so genannte Mixtion. Das Anlegeöl wird dünn und gleichmäßig aufgetragen. Von größter Wichtigkeit ist die Vorbehandlung des Untergrundes. Für die Haltbarkeit einer Außenvergoldung ist es wichtig, Blattgoldsorten mit einem Mindestgoldgehalt von 23 1/2 Karat zu verwenden da diese an der Luft keiner Korrosion unterliegen.
Bei einer Innenvergoldung kann prinzipiell mit allen Blattgoldsorten gearbeitet werden. Gegenüber einer Polimentvergoldung erscheint eine Ölvergoldung immer stumpfer, matter. Doch reicht der erzielte Glanz für die meisten Zwecke aus.

Hinterglasvergoldung

Eine sehr reizvolle Art der Vergoldung ist die Hinterglasvergoldung. Wie der Name schon sagt, wird die Vergoldung hinter dem Glas ausgeführt. Von vorn schaut man dabei, je nach Bedarf auf eine spiegelnde oder matte Goldfläche. Die auf dem Glas spiegelverkehrte vorbereitete Darstellung z.B. eine Schrift, wird dann mit einer Gelatinelösung eingestrichen. In dieses Klebemittel wird das Blattgold aufgelegt. Durch das Anreiben mit einem Samtpolster wird poliert.
Die ganze Rückseite bleibt dabei matt und wenig schmuckvoll. Diese Vergoldung ist sehr interessant in Verbindung mit einer Glanzvergoldung. Es kann in mehreren Schichten vergoldet werden. Der Glanz und die Qualität der Vergoldung wachsen mit jeder Schicht.